Draußenschule – Lernen in und mit der Natur

Wie können abstrakte Lerninhalte unmittelbar in der Natur erfahrbar werden? Wie lassen sich Grundrechenarten oder Grundlagen der Geometrie mit Hilfe von Pilzen, Spinnennetzen und Holzstämmen vermitteln? Solche Fragen stehen im Mittelpunkt des Projekts „Draußenschule – Lernen in und mit der Natur“. Die Antworten sollen Beiträge zu einem nachhaltigen Lernen mit Kopf, Herz und Hand leisten.

 

Wissensvermittlung in der Natur hat spätestens mit der Corona-Pandemie eine neue Relevanz erlangt. Es ermöglicht nicht nur Lernen an realen Objekten, sondern ist auch gesund, findet in einem entschleunigenden Umfeld statt und fördert die Sozialkompetenz. Der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge hat es sich u.a. zur Aufgabe gemacht, Bildungsangebote für Familien in der Natur zu entwickeln. An diese praktischen Erfahrungen soll mit dem Projekt angeschlossen werden.

 

Das Projektziel ist, ein praxisnah entwickeltes Konzept für eine sogenannte „Draußenschule“ auszuarbeiten – also für Bildungsformate im Wald, auf der Wiese, im Garten, im Park oder an Gewässern. Der Praxisleitfaden soll Lehrkräfte dazu motivieren und auch befähigen, Lerninhalte systematisch in die Natur zu verlagern. Er geht dabei weit über punktuelle Ausflüge hinaus. Um dieses Ziel zu erreichen, wird an 7 Grundschulen in ganz OWL die Natur zum Klassenzimmer. Es werden Module für das Lernen in und mit der Natur erprobt. Begleitend wird untersucht, wie sich die Kinder mit dieser Art des Lernens entwickeln.

 

Für diese Aufgabe sollen 1,5 Fachkräftestellen beim Naturpark entstehen. Diese sollen Module entwickeln und die Lehrkräfte bei der Durchführung begleiten. Für die teilnehmenden Schulen werden u.a. Lehrmaterialien beschafft, ein Draußenlehrraum eingerichtet und Informationsveranstaltungen durchgeführt. In der 3L in Lippe-Region nimmt die Bunte Schule in Lage-Müssen teil, die bereits als Naturpark-Schule zertifiziert ist.

 

Das Projekt wird gemeinsam mit fünf weiteren LEADER-Regionen in OWL durchgeführt.

(Bildnachweis: © F. Grawe/Naturpark )

Erhalt des ehrenamtlich betriebenen Freibads Kirchheide

Seit 2011 wird das Freibad Kirchheide durch einen Verein betrieben. Ca. 140 ehrenamtliche Helfer*innen übernehmen Beckenaufsicht, Kioskbetrieb, Grundstückspflege u.v.m. Zudem werden vielfältige Angebote bereitgestellt (z.B. Aqua-Zumba, Schwimmkurse).

 

Die großzügigen Außenanlagen mit Liegewiesen, Beach-Volleyballfeld und Kinderspielbereichen sind für Schulfeste, Geburtstagsfeiern und andere Veranstaltungen nutzbar. Durch die niedrigen Preise ist das Freibad ein attraktiver Ort für Menschen aller sozialen Schichten sowie insbesondere für Familien. Daneben gibt es eine steigende Anzahl von Stammgästen.

 

Insgesamt ist das Freibad ein bedeutsamer Begegnungs-, Freizeit- und Lernort. Es übernimmt eine Zentrumsfunktion und wirkt positiv auf das soziale Zusammenleben in Kirchheide sowie darüber hinaus. Da dieser wichtige Ort allein durch das freiwillige Engagement langfristig nicht erhalten werden kann, sollen durch bauliche Maßnahmen der Betrieb gesichert und die Nachhaltigkeit verbessert werden.

(Bildnachweis: © Freibadverein Kirchheide e.V.)

Bürgerbus Lemgo

Eine Haushaltsbefragung zur Mobilität in der Alten Hansestadt Lemgo zeigte deutlich, dass Wünsche nach einer Verbesserung der Busanbindungen bestehen. An diese Befunde schließt das Projekt „Bürgerbus Lemgo“ an. Es werden damit erste, vorbereitende Schritte eingeleitet, um ein langfristig erfolgreiches Bürgerbus-System in Lemgo zu etablieren. Denn die Erfahrungen anderer Regionen zeigen deutlich: Ein Bürgerbussystem lässt sich nicht „mal eben so“ aufbauen, sondern erfordert umfassende Vorarbeiten.

 

Daher wird ein Verkehrsgutachten zu den Themen Betriebs- und Fahrplankonzept in Auftrag gegeben. Ziel ist zudem, mindestens 20 ehrenamtliche Fahrer*innen zu gewinnen.

 

Das vorgesehene Projekt strebt Wirkungen in zwei Zielbereichen an. Mit der Entwicklung eines Bürgerbus-Systems wird einerseits ein Beitrag geleistet, klimafreundliche Mobilitätsformen zu stärken und CO2-Emmissionen zu senken. Ein funktionierender Bürgerbus fördert andererseits die gesellschaftliche Teilhabe. So können z.B. der dörfliche Zusammenhalt gestärkt und Einsamkeit verhindert werden, da auch Menschen die Innenstadt erreichen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Zudem erfolgt eine Anbindung von Orten ohne Einschluss in das Stadtbussystem.

(Bildnachweis: Designed by Freepik)

EINE KLIMA-RALLYE DURCH LEMGO

Gegenstand des Projekts ist das Errichten eines digitalen Bildungsparcours im innerstädtischen Bereich Lemgos. Dieser besteht aus mehreren physischen Stationen, an denen über QR-Codes Spiele abgerufen werden können, die sich um die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz drehen.

 

Für die Konzeption der Spiele wird auf Ergebnisse zurückgegriffen, die aus einem (ebenfalls durch LEADER finanzierten) Kleinprojekt gemeinsam mit Bürger*innen entstanden. Nun geht es darum, diese Ideen inhaltlich auszugestalten und anschließend in eine webbasierte Anwendung zu überführen sowie die Stationen zu errichten. Auch dabei ist eine umfassende Bürgerbeteiligung vorgesehen.

 

Das Projekt informiert somit auf spielerische Weise Bürger*innen in Lemgo sowie darüber hinaus. Das niedrigschwellig erlangte Wissen soll Bürger*innen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz sensibilisieren. Es soll in Alltagshandeln überfließen und durch individuelle Verhaltensänderung zu Klimaschutz und Klimafolgenanpassung beitragen.

 

Der Bildungsparcours ist ein generationenübergreifendes Freizeitangebot, das zu einem lebendigen Lemgo beiträgt. Er soll eine Vorlesefunktion beinhalten, sodass auch Menschen mit Sehbehinderungen an dem Projekt teilhaben können. Menschen mit Hörbehinderungen können den Parcours ebenfalls uneingeschränkt nutzen.

 

Darüber hinaus erhöht das Projekt den Freizeitwert der Region. Schulen, Ferienfreizeiten oder ähnliche Gruppierungen können das (Umwelt-)Bildungsangebot nutzen, ohne dabei den Freizeitwert zu verlieren. An den Stationen selbst wird der Austausch zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen gefördert.

(Bildnachweis: © Ronja Post)

Anpflanzung eines Klimawaldes als aktiver Beitrag zum Klimaschutz auf lokaler Ebene

Aufforstung als Beitrag zu Klimaneutralität und Zusammenhalt

Zum Erreichen von Klimaneutralität genügt es nicht, Gebäude zu sanieren oder Mobilität zu optimieren. Um ausreichend CO2 zu binden, müssen solche Ansätze durch das Anlegen von Klimawäldern flankiert werden. Mit dem Projekt soll eine ca. 0,8 ha große und bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche in Leopoldshöhe aufgeforstet werden. Der neu entstehende Klimawald umfasst ein breites Spektrum unterschiedlicher Arten. Eine Besonderheit ist, dass auch dürretolerante Baumarten beigemischt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Wald seine Funktion langfristig erhalten kann — auch dann, wenn durch den Klimawandel Trockenphasen zunehmen. Auf einem weiteren Teil der Fläche ist ein ca. 5-7 m breiter Streifen vorgesehen, der als Streuobstwiese entwickelt werden soll. Streuobstwiesen besitzen eine hohe genetische Vielfalt und gelten allgemein als Hotspots der Biodiversität.

 

In die Errichtung des Klimawaldes wird die Ortsgruppe des NABU eng eingebunden. Es ist vorgesehen, einen Teil der Fläche im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion zu bepflanzen. Dadurch soll einerseits die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit „ihrem“ Klimawald erhöht werden. Andererseits ist eine Kooperation mit der kommunalen Migrationssozialarbeit geplant. Mit dem Einbezug von Geflüchteten sollen Mehrwerte für den lokalen Zusammenhalt entstehen.

(Bildnachweis: Designed by Freepik,  www.freepik.com)