Spielplatzkonzept

Bedarfe, Entwicklung und Zukunft von Spielplätzen und Spielgelegenheiten im Quartier

Die „3L“-Kommunen Lage, Lemgo und Leopoldshöhe nehmen über ihre kommunalen Pflichtaufgaben (Verkehrssicherung, Kontrolle und Wartung) hinaus eine Bedarfsanalyse für die Spielplätze und Spielgelegenheiten (z.B. Schulhöfe) auf ihrer Gemeindefläche vor, um eine Aufwertung des Angebots zu erreichen.
Dabei ermitteln sie altersgruppenspezifische Nutzung und Beschaffenheit der Objekte hinsichtlich Ausstattung und Gestaltung des Geländes.
Der ermittelte Sachstand ist in Verbindung zur demografischen Entwicklung zu bewerten und ein IST-SOLL-Abgleich hinsichtlich Quantität und Qualität ist vorzunehmen.
Bei der Erstellung des Konzepts wird ein Schwerpunkt daraufgelegt, potenzielle Nutzerinnen und Nutzer zu beteiligen, um eine hohe Akzeptanz der Zielgruppen zu erreichen. Angestrebt im Sinne eines ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Betriebs der Spielflächen und –orte werden Vereinbarungen von ehrenamtlichen Pflegepatenschaften, die erfahrungsgemäß für eine hohe Identifikation von Einwohnerinnen und Einwohnern mit der kommunalen Infrastruktur und eine gewisse soziale Kontrolle und Fürsorge gewährleisten.
Ziel ist ein auskömmliches Angebot an Spielplätzen für die beteiligten Kommunen, das die demografische Entwicklung der relevanten Altersgruppen sowie einen vielfältigen Profil-Mix berücksichtigt. Dabei sollen verschiedene Nutzergruppen angesprochen und an zentraler Stelle auch jugendkulturelle Trends (z. B. Skateboard, Scooter, BMX, Soccer, Calisthenics…) abgebildet sowie Aspekte der Barrierefreiheit (Inklusion) implementiert werden.

Das Projekt soll unter Beteiligung von Bürger*innen, Nachbarschaftsgruppen sowie Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden. Außerdem soll das Konzept die Frage umfassen, welche ehrenamtlichen Strukturen zur späteren Nutzung, Weiterentwicklung und Pflege (z.B. Pflegepatenschaften) geschaffen werden können.

Aktivtreff für Jugendliche

Lemgo

Im Oktober 2016 fand das erste Lemgoer Jugendforum statt, bei dem Schülerinnen und Schüler u.a. Ideen und Vorschläge zu einem Aktivtreffpunkt für Jugendliche erarbeiteten. Die Idee war, einen Outdoor-Treffpunkt mit einem Soccerfield für vereinsunabhängige sportliche Betätigung sowie einem Grill- & Chillbereich zu schaffen. Die Stadt Lemgo sieht hierin, neben der Förderung der Attraktivität der Stadt für Jugendliche und somit Familien, auch die Möglichkeit eines Begegnungsortes für Jugendliche verschiedener sozialer und kultureller Herkunft unter dem Aspekt der sozialen Eingliederung. Gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen soll ein attraktiver Treffpunkt entwickelt werden, der sowohl die eingesessene Bevölkerung als auch jugendliche Migrant*innen und Geflüchtete anspricht. Einen Treffpunkt in dieser Form gibt es bislang in Lemgo nicht. Begleitet wird das Projekt durch die dezentrale offene Jugendarbeit des örtlichen Jugendzentrums.

Das Projekt wurde im Juni 2017 von der LAG mit Projektkosten in Höhe von 115.000 Euro beschlossen. Im Laufe der Antragstellung haben sich die Projektkosten erhöht, so dass das Projekt von der LAG nachbeschlossen wurde. Die Gesamtkosten belaufen sich nun auf ca. 165.840 €. Der Stadt Lemgo stehen etwa 107.795 € aus dem LEADER-Budget zur Verfügung.

Soccercourt am Werreanger

Jugend in Bewegung

Zur Ergänzung des Sport- und Freizeitangebots insbesondere für Kinder und Jugendliche soll im Bereich des Schul- und Sportzentrums Werreanger ein Soccerfield in der Größe 20 x 13 m errichtet werden. Das Spielfeld soll mit strapazierfähigem Kunstrasen gebaut und mit einer angemessenen Beleuchtung ausgestattet werden. Als Ergänzung sind fest installierte Sitzmöglichkeiten sowie eine passende Gestaltung des Umfeldes geplant. Die Sitzelemente und weitere Gestaltungselemente sollen mit Jugendlichen gemeinsam gestaltet und gebaut werden.

 

Das Projekt wird seit dem LEADER-Auftaktprozess vom Jugend-Mitwirkungs-Forum Lage (JMF) befürwortet und unterstützt. 2016 initiierte das JMF eine Veranstaltung zum Austausch zwischen Jugend und Politik. Es wurde deutlich: Die Jugendlichen wünschen sich mehr Sport- und Freizeitangebote zur freien Nutzung. Diesem Wunsch kommt das Soccerfield nach. Durch das Angebot und die aktive Beteiligung wird die Förderung des Miteinanders, der sozialen und handwerklichen Kompetenzen sowie die Identifikation und Mitverantwortung Jugendlicher unterstützt.

Kindgerechter Schulweg

Leopoldshöhe

Die Gemeinde Leopoldshöhe lässt für den Einzugsbereich der Grundschule Nord ein Konzept zu einem kindgerechten Schulweg entwickeln. Im Vordergrund steht das Ziel, wieder mehr Kinder aus dem elterlichen Auto auf die Gehwege zu bekommen, denn dies hat viele Vorteile. Der Verkehr vor dem Schulgelände wird reduziert und damit sicherer, die Schulkinder können vor der Schule frische Luft tanken und sich bereits mit den anderen Schulkindern austauschen.

Hierfür gilt es Lösungen in enger Zusammenarbeit mit den Schulkindern und deren Eltern zu entwickeln, wie die Schulwege gestaltet werden könnten oder welche Hilfestellungen die Schule anbieten kann, damit es Kindern und Eltern leichter fällt, auf den PKW zu verzichten, und das Kind den Schulweg selbständig bewältigt.

Die Erfahrungen des Projektes sollen anschließend auf andere Schulen der Region übertragen werden.

Entwicklungskonzept Freizeiteinrichtungen und Freiräume

in den Ortsteilen der Alten Hansestadt Lemgo und ihrer angrenzenden Gemeinden

 

Die Alte Hansestadt Lemgo ist Initiatorin und Auftraggeberin für ein Entwicklungskonzept aller Freizeiteinrichtungen und Freiräume im Stadtgebiet Lemgo inklusive aller Ortsteile. Das Entwicklungskonzept wurde von 2017-2019 erarbeitet.

 

Ziel war es, den konkreten Bedarf der Bevölkerung an allen Freizeitangeboten, von Sportplätzen über Tennisfelder bis hin zu Grünflächen und Plätzen, zu analysieren und hierauf aufbauend Empfehlungen für zukünftige Investitionen und Umgestaltungen zu geben. So soll gewährleistet werden, dass das Freizeitangebot auch in Zukunft einen Beitrag zu einer lebenswerten Stadt leistet. Besonderes Augenmerk wurde auf die Freizeitangebote als Orte der Begegnung aller Bevölkerungsgruppen von jung bis alt und von alteingesessen bis frisch zugezogen gelegt.

 

In vielen Terminen vor Ort stellten die beauftragten Gutachter Peter Wehr und Jürgen Koch Pläne vor, wie sich Areale rund um Sport und Freizeit entwickeln ließen. Dabei wurde versucht, die Wünsche und Anregungen der Vereine, Institutionen und Akteure abzubilden.

Aus Sicht der Gutachter waren die Gespräche so konstruktiv, weil sich die Bürgerschaft sowie Vertreter*innen verschiedener Vereine, der Schulen und Kindergärten in den Prozess kritisch und konstruktiv eingebracht haben. Oft hätten die Beteiligten Ideen entwickelt, die weit über ein Freizeitstättenentwicklungskonzept hinausgingen.

Herr Pawlowski hat als Vorsitzender des Stadtsportverbandes Lemgo das Freizeitstättenentwicklungskonzept maßgeblich mit begleitet und der LAG im August 2019 von seinen Erfahrungen mit dem Konzept berichtet. Als das Konzept 2017 startete, hatte der Fußball in allen Ortsteilen einen enorm hohen Stellenwert. Die Vereine hatten die Sorge, dass die Planungen zur Erneuerung ihrer Infrastruktur zu kurz kommen könnten. So entstand zunächst viel Unruhe, berichtet Herr Pawlowski. Das änderte sich im Laufe des Projektes. Die Gutachter haben zu einer starken Versachlichung der Diskussion beigetragen und die Blickrichtung auf alle Freizeitbereiche gelenkt. Dadurch ist die Diskussion ruhiger geworden und es wurde ein Beteiligungsprozess in Gang gesetzt, der alle mitgenommen hat, auch die Fußballvereine.

 

Das Konzept hat sich aus Sicht von Herrn Pawlowski sehr gelohnt und er empfiehlt es jeder Gemeinde, insbesondere weil nicht nur der Sport, sondern alle Freizeittreffpunkte und alle Gruppen mitgenommen wurden.

Treffpunkt Piratenschiff Leopoldshöhe Nord

Das Piratenschiff ist ein Ort von großer sozialer Bedeutung für die Menschen aus den nördlichen Leopoldshöher Ortsteilen. Eine erste Version des Schiffes wurde Ende der 70er Jahre errichtet. Damals wurde ehrenamtlich unter Beteiligung von Studierenden einer pädagogischen Hochschule eine erste Version des Spielschiffes konzipiert und erbaut. Über die Jahrzehnte entwickelte sich das Schiff und das Gelände ringsum zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt. Mehrere Generationen von Leopoldshöher Kindern haben den Ort als identifikationsstiftend erfahren.

 

Steigende Anforderungen an die Sicherheit des Spielschiffes erschweren die Bedingungen für den weiteren Erhalt eines in Eigenregie erbauten Schiffes. Daher soll ein professionelles Spielschiff angeschafft werden.

Mit der Neuanschaffung eines geeigneten Spielgerätes soll das Schulhofgelände der Grundschule Nord in seiner Funktion als Treffpunkt aufgewertet und die Aufenthaltsqualität erhöht werden. Insbesondere werden durch die Neuanschaffung und professionelle Errichtung künftig die Anforderungen an den Fallschutz gewährleistet.

Das Schulhofgelände ist für alle Eltern und Kinder frei zugänglich und stellt einen generationsübergreifend Treffpunkt in der Gemeinde dar.

 

Intersektorales Gesundheitszentrum (IGZ)

Umsetzungskonzept zur Implementierung eines IGZ

Der DRK Landesverband Westfalen-Lippe e.V. möchte in Zusammenarbeit mit dem DRK Kreisverband Lippe e.V. und in enger Kooperation mit den 3L-Kommunen ein gemeinwohlorientiertes, professionelles Modell zum Betrieb eines Intersektoralen Gesundheitszentrums (IGZ) entwickeln.

Das Projekt hat zum Ziel, ein Konzept nebst Umsetzungsplan für die Errichtung eines Intersektoralen Gesundheitszentrums zu erstellen, welches die Gesundheitsversorgung in (zukünftig) tendenziell unterversorgten Gebieten unterstützt. Das Konzept wird die regionalen Besonderheiten der 3L Region berücksichtigen, sowohl hinsichtlich der sozioökonomischen Struktur als auch hinsichtlich der medizinischen und pflegerischen Versorgung. Eine Übertragbarkeit des Konzepts auf andere, ähnlich strukturierte Regionen, wird berücksichtigt. Das Vorhaben schließt direkt an die Erkenntnisse aus der Studie Gesundheit vor Ort an und wird die Ergebnisse und die dort unterbreiteten Strukturvorschläge berücksichtigen.

 

Die Erstellung des Konzeptes orientiert sich an folgender Zieldefinition: Das IGZ soll mehrere dezentrale Filialstandorte mit multifunktional ausgestatteten Räumlichkeiten vorhalten, die von einer professionellen Management- und Unterstützungsstruktur begleitet werden. Das IGZ soll eine tiefe sozialräumige Verankerung erlangen und mit lokalen und überregionalen Kooperationspartner*innen aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Praxis zusammenarbeiten. Neben der Verbesserung der medizinischen und pflegerischen Versorgung soll das IGZ die Möglichkeit für Innovationen und Digitalisierung bieten und als Treiber für technische Innovationen im ländlichen Raum, wie z.B. Telemedizin, agieren, um die Region 3L nachhaltig zu stärken. Durch eine ganzheitliche Struktur sollen Mediziner*innen flexible und stabile Rahmenbedingungen geboten werden, die Raum lassen für moderne Beschäftigungsstrukturen und sie von administrativen Aufgaben entlasten.

Umweltbildung auf dem Heimathof in Leopoldshöhe

Umweltschutz erlebbar machen

Die Gemeinde Leopoldshöhe plant im Bereich des Heimathofes zukünftig die Themenschwerpunkte „Umwelt“ und „Umweltbildung“ stärker zu verorten und auszubauen.

 

Das Projekt fördert die Sensibilisierung der Bevölkerung in Bezug auf aktuelle Umweltthemen wie Natur- und Umweltschutz, Klimawandel und einen nachhaltigen Lebensstil. Bei Kindern und Jugendlichen soll das notwendige Bewusstsein geschaffen werden und bei Erwachsenen soll das themenbezogene Wissen gestärkt und erweitert werden. Somit trägt das Projekt dazu bei, umweltbezogene Themen stärker in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses und des individuellen und gemeinschaftlichen Handelns zu rücken.

Das Projekt „Umweltbildung auf dem Heimathof“ setzt sich aus mehreren Einzelmaßnamen zusammen die alle darauf abzielen, aktuelle Umwelt- und Naturschutzthemen für unterschiedlichste Nutzergruppen erfahrbar zu machen. Hierbei werden die Freiflächen um den Heimathof eng mit in die konzeptionelle Entwicklung einbezogen. Als Einzelmaßnahmen angedacht sind u.a. die Einrichtung eines Naturlehrpfades, die Durchführung themenspezifischer Rundgänge, die Errichtung eines Bienenlehrstandes, eine Vortragsreihe zu umweltbezogenen Themen sowie die Einrichtung eines „Grünen Klassenzimmers“ für Projektwochen der lokalen Kindertagesstätten und Schulen.

 

Am 12. Januar 2024 wurde der Heimathof mit einem vollen Veranstaltungskalender eröffnet.

Ein Treffpunkt für die Südstadt

Freizeit, Sport und Bewegung in der Südstadt von Lemgo

Der Lemgoer Südstadt fehlt es zurzeit an einem attraktiven gemeinschaftlichen Aufenthaltsort, der sowohl zum Verweilen als auch zum Bewegen einlädt. Als geeignetes Areal zur Gestaltung eines solchen Treffpunktes bietet sich das Außengelände der Südschule in Lemgo an.

 

Durch das Projekt soll das Angebot an Sport-, Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten ausgebaut und für weitere Zielgruppen geöffnet und attraktiv gestaltet werden. So kann das Schulgelände im Wohnquartier zu einem integrativen Treffpunkt für Aktivität und Freizeit werden. Der neue Treffpunkt des Quartiers soll dabei alteingesessene Bürger*innen und Neubürger*innen aller Generationen und Kulturen gleichermaßen ansprechen. Dies soll u.a. durch die langfristige Beteiligung der Quartiersgemeinschaft erreicht werden.

 

In dem Projekt sollen der Eingangsbereich durch ein Ballspielgerät und bunte Sitzgelegenheiten aufgewertet und Turn- und Fitnessgeräte installiert werden, die in den Individual-, Vereins- und Schulsport integriert werden können. Außerdem sollen im südlichen Teil ein Hochbeet, Tische und Sitzmöglichkeiten eingerichtet werden. Neben der Möglichkeit Unterricht im Freien durchzuführen, lädt der Bereich künftig zum Verweilen außerhalb von Unterrichtszeiten ein. Außerdem können hier Feste und gemeinschaftliche Veranstaltungen stattfinden. Darüber hinaus soll das Hochbeet für Projekte wie „Open Gardening“ genutzt werden.

Mehrzweckhalle in Voßheide

Mehr Platz für die aktive Dorfgemeinschaft

Im Ortsteil Voßheide der Alten Hansestadt Lemgo soll ein bestehendes multifunktionales Dorfgemeinschaftshaus bedarfsgerecht erweitert werden. Das Dorfgemeinschaftshaus verfügt zurzeit über eine Mehrzweckhalle für Veranstaltungen mit bis zu mehreren hundert Personen sowie einen Dorfgemeinschaftsraum mit Platz für ca. 30 Personen. Der Dorfgemeinschaftsraum wird mehrmals wöchentlich durch unterschiedliche Vereine, Institutionen und für Aktivitäten der Dorfgemeinschaft genutzt. Jedoch ist der Raum dafür oft zu klein. Daher soll der bestehende Raum zur Straßenseite hin barrierefrei erweitert werden, um der gestiegenen Nachfrage zu begegnen.

 

Das Projekt unterstützt die aktive Dorfgemeinschaft und deren Vereine und Aktivitäten in Ihrer Arbeit, in dem ein bedarfsangepasster Raum zur Verfügung gestellt wird. Es stellt somit einen wesentlichen Baustein einer intakten Dorfgemeinschaft dar, die die Wohnqualität in den kleineren Orten der Region positiv beeinflusst.