Ackerbewässerung – ökologisch und nachhaltig

Ein Bewässerungssystem mit Modellcharakter

Auf dem Acker der Solidarischen Landwirtschaft Ackervielfalt eG (Solawi) in Lage-Hagen soll ein nachhaltiges Bewässerungssystem mit Modellcharakter entstehen. In niederschlagsreichen Monaten wird Regenwasser von angrenzenden Hallendächern „geerntet“ und in einer Zisterne zwischengespeichert. Während längerer Dürreperioden versorgt dieses Wasser die Freiland-Gemüsekulturen der Solawi. Über Tröpfchenschläuche gelangt es in die unmittelbare Nähe der Wurzeln, sodass Verdunstung auf ein Minimum reduziert wird.

 

Durch den Klimawandel werden Wetterextreme wie lang anhaltende Dürreperioden immer wahrscheinlicher. Eine Feldbewässerung wird unumgänglich, um eine dauerhafte Versorgung mit frischem, regionalem Gemüse sicherzustellen. Das Projekt soll exemplarisch aufzeigen, wie eine an den Klimawandel angepasste Versorgung der Bevölkerung mit Bio-Gemüse funktionieren kann. Indem der Wassereinsatz so effizient wie möglich gestaltet wird, trägt dieses Projekt zu einer klimaangepassten und nachhaltigen Landwirtschaft vor Ort bei.

 

Wegen des modellhaften Charakters soll der Solawi-Acker als Lernort für Wassernutzung und -management in Zeiten klimatischer Veränderungen zur Verfügung stehen. Zielgruppen sind nicht nur andere Solawis, Gemüsebaubetriebe und landwirtschaftliche Betriebe. Auch für die Menschen in der 3L-in-Lippe-Region sowie insbesondere Kinder und Jugendliche sollen außerschulische Bildungsmöglichkeiten bereitgestellt werden.

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Haus für Bewegung, Gesundheit und Begegnung

Erweiterung des Sport-, Freizeit-, Gesundheits- und Kulturangebots in Leopoldshöhe

Auf dem Bildungs- und Sportcampus Leopoldshöhe soll ein „Haus für Bewegung, Gesundheit und Begegnung“ errichtet werden. Das Gebäude soll einen Multifunktionsraum, eine Küche, Toiletten und ein Büro umfassen. Mit dem Betrieb eines solchen Hauses möchte der TuS Leopoldshöhe nicht nur den Bedürfnissen eigener Mitglieder gerecht werden. Durch Sportcamps für Kinder, Yoga-Kurse, COPD-Gruppen aber auch kulturelle Angebote rund um den Sport soll ein attraktiver Ort für alle Einwohner*innen entstehen. Mit dem Projekt werden somit ganzheitliche Bewegungs- und Gesundheitsförderung sowie alters- und kulturübergreifende Begegnung in der Region ermöglicht. Es leistet zudem konkrete Beiträge, um auf überregionale Veränderungsprozesse zu reagieren. Zu diesen Prozessen zählen ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein, eine steigende Bedeutung der Work-Life-Balance sowie das Aufkommen einer sogenannten „Silver Society“ – also einer Gesellschaft, in der Menschen älter werden und dabei fit bleiben.

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Anpflanzung eines Klimawaldes als aktiver Beitrag zum Klimaschutz auf lokaler Ebene

Aufforstung als Beitrag zu Klimaneutralität und Zusammenhalt

Zum Erreichen von Klimaneutralität genügt es nicht, Gebäude zu sanieren oder Mobilität zu optimieren. Um ausreichend CO2 zu binden, müssen solche Ansätze durch das Anlegen von Klimawäldern flankiert werden. Mit dem Projekt soll eine ca. 0,8 ha große und bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche in Leopoldshöhe aufgeforstet werden. Der neu entstehende Klimawald umfasst ein breites Spektrum unterschiedlicher Arten. Eine Besonderheit ist, dass auch dürretolerante Baumarten beigemischt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Wald seine Funktion langfristig erhalten kann — auch dann, wenn durch den Klimawandel Trockenphasen zunehmen. Auf einem weiteren Teil der Fläche ist ein ca. 5-7 m breiter Streifen vorgesehen, der als Streuobstwiese entwickelt werden soll. Streuobstwiesen besitzen eine hohe genetische Vielfalt und gelten allgemein als Hotspots der Biodiversität.

 

In die Errichtung des Klimawaldes wird die Ortsgruppe des NABU eng eingebunden. Es ist vorgesehen, einen Teil der Fläche im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion zu bepflanzen. Dadurch soll einerseits die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit „ihrem“ Klimawald erhöht werden. Andererseits ist eine Kooperation mit der kommunalen Migrationssozialarbeit geplant. Mit dem Einbezug von Geflüchteten sollen Mehrwerte für den lokalen Zusammenhalt entstehen.

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Nachhaltig attraktive Gewerbegebiete

Nachhaltigkeitspotentiale in Gewerbegebieten aktivieren

Lokale Unternehmen engagieren sich in einem Beteiligungsprozess gemeinsam dafür, „ihr“ Gewerbegebiet nachhaltiger zu gestalten — das ist die zentrale Idee des Projekts „Nachhaltig attraktive Gewerbegebiete“. Als Ergebnis soll eine gebietsspezifische Strategie für Klimafolgenanpassung, Klimaschutz und (Energie-)Effizienz entstehen. Diese beinhaltet konkrete Ziele und Maßnahmen, die die Unternehmen langfristig umsetzen. Damit werden einerseits Beiträge für den Klimaschutz insgesamt erbracht (z.B. durch gesenkten CO2-Ausstoß, Begrünung, Entsiegelung). Andererseits profitieren auch die Unternehmen vor Ort, wenn sie z.B. durch Eigenstromversorgung und Energierückgewinnung unabhängiger von externen Energiemärkten werden.

 

Mit dem Schaffen einer Teilzeitstelle für 2 Jahre im Bereich Wirtschaftsförderung und Klimaschutz werden die teilnehmenden Unternehmen während des gesamten Prozesses umfassend unterstützt. Alle Workshops werden professionell moderiert und durch Fachvorträge inhaltlich angereichert. Auch eine finanzielle Unterstützung für einzelne Maßnahmen ist nicht ausgeschlossen. Zur Verstetigung des Prozesses ist die Gründung eines Vereins oder einer Interessengemeinschaft vorgesehen. Damit sollen ein langfristiger Austausch und stetige (Weiter-)Entwicklungsimpulse sichergestellt werden.

 

Insgesamt leistet das Projekt damit innovative Beiträge zur Bewältigung gegenwärtiger Herausforderungen im Bereich ökologischer und ökonomischer Transformation. Durch die gemeinsame Verantwortungsübernahme von Kommunen und lokalen Unternehmen werden Voraussetzungen für langfristig nachhaltige Entwicklungspfade vor Ort geschaffen.

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Agroforst – der Acker der Zukunft

Innovative Wege regionaler Nahrungsmittelproduktion

Auf einem 1,5 ha großen Acker der Solidarischen Landwirtschaft Ackervielfalt eG (Solawi) in Lage-Hagen soll ein modernes, artenreiches Agroforstsystem (AFS) entstehen. In dem geplanten AFS werden Obstbäume und Beerensträucher zwischen bestehende Gemüse-Dauerbeete gepflanzt, sodass „Obsthecken“ entstehen. Erkenntnisse zu AFS aus anderen Regionen zeigen, dass sich solche Kombinationen positiv auf die Bodenbeschaffenheit auswirken. Die Bodenqualität wie auch die Wasserhaltefähigkeit werden gestärkt, wovon wiederum die Wehrhaftigkeit des Bodens gegen Klimaextreme profitiert. Da auch die Obstbäume Erträge ausbilden, ist ein AFS ein bedeutender Baustein einer regionalen Nahrungsmittelversorgung.

 

Die Pflanzung der „Obsthecken“ wird durch einen Apfelsortengarten ergänzt. Darin werden in einem ersten Schritt Unterlagen gepflanzt. Diese werden dann vor Ort mit regionalen, vorwiegend alten Sorten veredelt – um so herauszufinden, welche Sorten sich am besten an den Klimawandel anpassen.

 

Biodiversitätsaspekte werden durch die Anlage von sogenannten „Beetle Banks“ (deutsch: Insektenwälle) berücksichtigt. Darunter versteht man zwei bis vier Meter breite und etwa 40 Zentimeter hohe Wälle auf dem Acker, die mit speziellen Grasmischungen eingesät werden. Sie bestehen jeweils für mehrere, aufeinanderfolgende Wachstumsperioden. In den „Beetle Banks“ können zahlreiche räuberische Insekten- und Spinnenarten überwintern und im Frühjahr wieder ins Feld einwandern. Zudem wird Bodenbrütern zusätzlicher Lebensraum geschaffen. Unter den richtigen Bedingungen tragen diese Strukturen damit zur Förderung der Biodiversität bei.

 

Insgesamt entsteht mit dem Projekt ein diverses, klimaresilientes, „essbares“ Ökosystem. Das geplante AFS leistet Beiträge, um die Ernährungswende aktiv zu gestalten und zukunftsfähige Geschäftsmodelle für die Landwirtschaft vor Ort wie auch darüber hinaus aufzuzeigen.

(Bildnachweis: Julia Günzel, Deutscher Fachverband für Agroforstwirtschaft e.V. )

Errichtung eines „Tiny Forest“ im Weilerdorf Greste

Real-Labor und Ort der Begegnung

Im Jahr 2023 wurde der ehemalige Sportplatz im Weilerdorf Greste aufgrund einer Dioxinbelastung aufwendig saniert. Im nördlichen Teilbereich soll im Laufe des Jahres 2024 eine Skateranlage realisiert werden. Der südliche Teil des Geländes ist bislang noch unbeplant. Auf dieser Fläche sollen auf ausdrücklichen Wunsch der Bürgerinnen und Bürger ein sogenannter „Tiny Forest“ und eine multifunktionale Rasenfläche entstehen.

 

Tiny Forests zeichnen sich durch eine kleine Grundfläche und eine sehr dichte Bepflanzung aus. Der hohe Konkurrenzdruck beschleunigt die Entwicklung einer natürlichen Waldgesellschaft auf 25 bis 30 Jahre statt der üblichen 200 Jahre, da die Phase der Sträucher, Gräser und Pionierbäume übersprungen wird. Besonders in bebauten Bereichen eignen sich Tiny Forests zur Begrünung kleiner, bisher versiegelter Flächen. Dort tragen sie zur Kühlung während Hitzeperioden, zur Wasseraufnahme bei stärkeren Niederschlagsereignissen, zum Lärmschutz und (indirekt) zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit bei. Auch die Biodiversität profitiert durch Tiny Forests, da zusätzliche Lebensräume geschaffen werden. Als ergänzende Maßnahme in diesem Bereich ist das Errichten eines sogenannten Sandariums für erdnistende Wildbienen geplant.

 

Durch die Einbindung von Freiwilligen bei der Anlage und Pflege bieten Tiny Forests auch hervorragende Möglichkeiten zur Umweltbildung. Insbesondere für Kinder und Jugendliche dienen die Miniwälder als Real-Labore, in denen die Waldentwicklung beobachtet werden kann. Im Rahmen von Citizen Science können Menschen das Wachstum der Bäume dokumentieren und Insekten bestimmen, die den Mikrowald bewohnen. Durch die schnell entstehende waldähnliche Struktur wird (insbesondere in den Sommermonaten) ein Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen. Um den Charakter eines Ortes der Begegnung zu unterstreichen, sollen Sitzbänke aufgestellt werden.

(Bildnachweis: Designed by Freepik,  www.freepik.com)