Studie „Jugendkultur/Junge Kultur“

Kulturelle Teilhabe junger Menschen fördern

Für eine positive Stadtentwicklung ist die Identifikation jugendlicher Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Lebensort bzw. ihrer Lebensregion von großer Bedeutung. Eine entscheidende Rolle spielt dabei ein kulturelles Angebot, das den Bedürfnissen der jungen Generation entspricht.

 

Da das Verständnis des Kulturbegriffs in verschiedenen Generationen sehr unterschiedlich ausfallen kann, haben die Alte Hansestadt Lemgo, die Stadt Lage und die Gemeinde Leopoldshöhe sich zum Ziel gesetzt, die Bedarfe von Jugendlichen im Alter von 10 bis 26 Jahren zu ermitteln. Dieses Wissen soll eine inhaltliche Grundlage darstellen, um das Einbringen und Umsetzen ihrer Interessen hinsichtlich kultureller Angebote zu erleichtern.

 

Für die beteiligten Kommunen sind verschiedene Altersgruppen von besonderem Interesse. Denn aus den Erfahrungen in der Praxis ist die Erreichbarkeit der 10- bis 13-Jährigen über kulturelle Angebote sehr gut möglich. Für die darüber hinaus gehenden Altersklassen bestehen hinsichtlich der Erreichbarkeit größere Herausforderungen. Daher soll eine professionell erstellte Studie nutzbare Ergebnisse liefern, die in der Herangehensweise altersgemäß differenziert, dabei vielfältige sozial-empirische wie auch kreative Methoden für eine erfolgreiche Ansprache nutzt und die Freiheit der Jugendlichen, nicht partizipieren zu wollen, einschließt.

Haus für Bewegung, Gesundheit und Begegnung

Erweiterung des Sport-, Freizeit-, Gesundheits- und Kulturangebots in Leopoldshöhe

Auf dem Bildungs- und Sportcampus Leopoldshöhe soll ein „Haus für Bewegung, Gesundheit und Begegnung“ errichtet werden. Das Gebäude soll einen Multifunktionsraum, eine Küche, Toiletten und ein Büro umfassen. Mit dem Betrieb eines solchen Hauses möchte der TuS Leopoldshöhe nicht nur den Bedürfnissen eigener Mitglieder gerecht werden. Durch Sportcamps für Kinder, Yoga-Kurse, COPD-Gruppen aber auch kulturelle Angebote rund um den Sport soll ein attraktiver Ort für alle Einwohner*innen entstehen. Mit dem Projekt werden somit ganzheitliche Bewegungs- und Gesundheitsförderung sowie alters- und kulturübergreifende Begegnung in der Region ermöglicht. Es leistet zudem konkrete Beiträge, um auf überregionale Veränderungsprozesse zu reagieren. Zu diesen Prozessen zählen ein zunehmendes Gesundheitsbewusstsein, eine steigende Bedeutung der Work-Life-Balance sowie das Aufkommen einer sogenannten „Silver Society“ – also einer Gesellschaft, in der Menschen älter werden und dabei fit bleiben.

(Bildnachweis: Designed by Freepik,  www.freepik.com)

Anpflanzung eines Klimawaldes als aktiver Beitrag zum Klimaschutz auf lokaler Ebene

Aufforstung als Beitrag zu Klimaneutralität und Zusammenhalt

Zum Erreichen von Klimaneutralität genügt es nicht, Gebäude zu sanieren oder Mobilität zu optimieren. Um ausreichend CO2 zu binden, müssen solche Ansätze durch das Anlegen von Klimawäldern flankiert werden. Mit dem Projekt soll eine ca. 0,8 ha große und bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche in Leopoldshöhe aufgeforstet werden. Der neu entstehende Klimawald umfasst ein breites Spektrum unterschiedlicher Arten. Eine Besonderheit ist, dass auch dürretolerante Baumarten beigemischt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Wald seine Funktion langfristig erhalten kann — auch dann, wenn durch den Klimawandel Trockenphasen zunehmen. Auf einem weiteren Teil der Fläche ist ein ca. 5-7 m breiter Streifen vorgesehen, der als Streuobstwiese entwickelt werden soll. Streuobstwiesen besitzen eine hohe genetische Vielfalt und gelten allgemein als Hotspots der Biodiversität.

 

In die Errichtung des Klimawaldes wird die Ortsgruppe des NABU eng eingebunden. Es ist vorgesehen, einen Teil der Fläche im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion zu bepflanzen. Dadurch soll einerseits die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit „ihrem“ Klimawald erhöht werden. Andererseits ist eine Kooperation mit der kommunalen Migrationssozialarbeit geplant. Mit dem Einbezug von Geflüchteten sollen Mehrwerte für den lokalen Zusammenhalt entstehen.

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Nachhaltig attraktive Gewerbegebiete

Nachhaltigkeitspotentiale in Gewerbegebieten aktivieren

Lokale Unternehmen engagieren sich in einem Beteiligungsprozess gemeinsam dafür, „ihr“ Gewerbegebiet nachhaltiger zu gestalten — das ist die zentrale Idee des Projekts „Nachhaltig attraktive Gewerbegebiete“. Als Ergebnis soll eine gebietsspezifische Strategie für Klimafolgenanpassung, Klimaschutz und (Energie-)Effizienz entstehen. Diese beinhaltet konkrete Ziele und Maßnahmen, die die Unternehmen langfristig umsetzen. Damit werden einerseits Beiträge für den Klimaschutz insgesamt erbracht (z.B. durch gesenkten CO2-Ausstoß, Begrünung, Entsiegelung). Andererseits profitieren auch die Unternehmen vor Ort, wenn sie z.B. durch Eigenstromversorgung und Energierückgewinnung unabhängiger von externen Energiemärkten werden.

 

Mit dem Schaffen einer Teilzeitstelle für 2 Jahre im Bereich Wirtschaftsförderung und Klimaschutz werden die teilnehmenden Unternehmen während des gesamten Prozesses umfassend unterstützt. Alle Workshops werden professionell moderiert und durch Fachvorträge inhaltlich angereichert. Auch eine finanzielle Unterstützung für einzelne Maßnahmen ist nicht ausgeschlossen. Zur Verstetigung des Prozesses ist die Gründung eines Vereins oder einer Interessengemeinschaft vorgesehen. Damit sollen ein langfristiger Austausch und stetige (Weiter-)Entwicklungsimpulse sichergestellt werden.

 

Insgesamt leistet das Projekt damit innovative Beiträge zur Bewältigung gegenwärtiger Herausforderungen im Bereich ökologischer und ökonomischer Transformation. Durch die gemeinsame Verantwortungsübernahme von Kommunen und lokalen Unternehmen werden Voraussetzungen für langfristig nachhaltige Entwicklungspfade vor Ort geschaffen.

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Errichtung eines „Tiny Forest“ im Weilerdorf Greste

Real-Labor und Ort der Begegnung

Im Jahr 2023 wurde der ehemalige Sportplatz im Weilerdorf Greste aufgrund einer Dioxinbelastung aufwendig saniert. Im nördlichen Teilbereich soll im Laufe des Jahres 2024 eine Skateranlage realisiert werden. Der südliche Teil des Geländes ist bislang noch unbeplant. Auf dieser Fläche sollen auf ausdrücklichen Wunsch der Bürgerinnen und Bürger ein sogenannter „Tiny Forest“ und eine multifunktionale Rasenfläche entstehen.

 

Tiny Forests zeichnen sich durch eine kleine Grundfläche und eine sehr dichte Bepflanzung aus. Der hohe Konkurrenzdruck beschleunigt die Entwicklung einer natürlichen Waldgesellschaft auf 25 bis 30 Jahre statt der üblichen 200 Jahre, da die Phase der Sträucher, Gräser und Pionierbäume übersprungen wird. Besonders in bebauten Bereichen eignen sich Tiny Forests zur Begrünung kleiner, bisher versiegelter Flächen. Dort tragen sie zur Kühlung während Hitzeperioden, zur Wasseraufnahme bei stärkeren Niederschlagsereignissen, zum Lärmschutz und (indirekt) zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit bei. Auch die Biodiversität profitiert durch Tiny Forests, da zusätzliche Lebensräume geschaffen werden. Als ergänzende Maßnahme in diesem Bereich ist das Errichten eines sogenannten Sandariums für erdnistende Wildbienen geplant.

 

Durch die Einbindung von Freiwilligen bei der Anlage und Pflege bieten Tiny Forests auch hervorragende Möglichkeiten zur Umweltbildung. Insbesondere für Kinder und Jugendliche dienen die Miniwälder als Real-Labore, in denen die Waldentwicklung beobachtet werden kann. Im Rahmen von Citizen Science können Menschen das Wachstum der Bäume dokumentieren und Insekten bestimmen, die den Mikrowald bewohnen. Durch die schnell entstehende waldähnliche Struktur wird (insbesondere in den Sommermonaten) ein Bereich mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen. Um den Charakter eines Ortes der Begegnung zu unterstreichen, sollen Sitzbänke aufgestellt werden.

(Bildnachweis: Designed by Freepik,  www.freepik.com)

Bewegungspark „Auf dem Heidekampe“

Gesundheitsbewusste Lebensstile mit einem starken Fokus auf individuelle Fitness werden immer wichtiger. Mit dem Projekt wird das lokale Angebot zum Trainieren des eigenen Körpers sinnvoll ausgebaut. Der Bewegungspark „Auf dem Heidekampe“ eröffnet viele Möglichkeiten für Bewegung, Gesundheitsprävention, Spiel und Sport.

 

Der neue Bewegungsraum entsteht am Sportzentrum der SpVg Hagen-Hardissen und setzt sich aus drei Bausteinen zusammen. Ein Naturrasentrainingsplatz ergänzt bestehende Strukturen des Freizeit- und Vereinssports. Erweitert wird dieser durch eine Spielanlage für Outdoor-Fitness. Künftigen Nutzerinnen und Nutzern steht an dieser Anlage eine Sportbox zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein innovatives Verleihangebot für Fitnesstrainingsequipment wie z.B. Medizinbälle, Kettlebells oder Super-/ Minibands. Die Sportbox lässt sich kostenlos per App öffnen und die vielfältigen Inhalte in individuelle Trainingseinheiten integrieren. Für Grundübungen mit dem eigenen Körpergewicht wird ein Calisthenics-Gerät aufgestellt. Um zudem einen attraktiven Begegnungsort zu schaffen, soll eine zusätzlich Grillhütte errichtet werden.

 

Eine Besonderheit des Projekts ist, dass umwelt- und klimaschutzbezogene Aspekte von Anfang an Berücksichtigung fanden – was bei der Errichtung von Sport- und Bewegungsstätten nicht immer der Fall ist. So wurde aus Umweltschutzgründen bewusst ein Naturrasenplatz vorgesehen. Zudem werden großkronige Bäume gepflanzt. Durch die Beschattung mit Bäumen wird langfristig sichergestellt, dass der Bewegungsraum auch in erwartbaren, klimwandelbedingten Hitzephasen nutzbar ist. Damit wird ein Beitrag zur Anpassung an Klimafolgen geleistet.

(Bildnachweis:Bild von Daniel Kirsch auf Pixabay)

Draußenschule – Lernen in und mit der Natur

Wie können abstrakte Lerninhalte unmittelbar in der Natur erfahrbar werden? Wie lassen sich Grundrechenarten oder Grundlagen der Geometrie mit Hilfe von Pilzen, Spinnennetzen und Holzstämmen vermitteln? Solche Fragen stehen im Mittelpunkt des Projekts „Draußenschule – Lernen in und mit der Natur“. Die Antworten sollen Beiträge zu einem nachhaltigen Lernen mit Kopf, Herz und Hand leisten.

 

Wissensvermittlung in der Natur hat spätestens mit der Corona-Pandemie eine neue Relevanz erlangt. Es ermöglicht nicht nur Lernen an realen Objekten, sondern ist auch gesund, findet in einem entschleunigenden Umfeld statt und fördert die Sozialkompetenz. Der Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge hat es sich u.a. zur Aufgabe gemacht, Bildungsangebote für Familien in der Natur zu entwickeln. An diese praktischen Erfahrungen soll mit dem Projekt angeschlossen werden.

 

Das Projektziel ist, ein praxisnah entwickeltes Konzept für eine sogenannte „Draußenschule“ auszuarbeiten – also für Bildungsformate im Wald, auf der Wiese, im Garten, im Park oder an Gewässern. Der Praxisleitfaden soll Lehrkräfte dazu motivieren und auch befähigen, Lerninhalte systematisch in die Natur zu verlagern. Er geht dabei weit über punktuelle Ausflüge hinaus. Um dieses Ziel zu erreichen, wird an 7 Grundschulen in ganz OWL die Natur zum Klassenzimmer. Es werden Module für das Lernen in und mit der Natur erprobt. Begleitend wird untersucht, wie sich die Kinder mit dieser Art des Lernens entwickeln.

 

Für diese Aufgabe sollen 1,5 Fachkräftestellen beim Naturpark entstehen. Diese sollen Module entwickeln und die Lehrkräfte bei der Durchführung begleiten. Für die teilnehmenden Schulen werden u.a. Lehrmaterialien beschafft, ein Draußenlehrraum eingerichtet und Informationsveranstaltungen durchgeführt. In der 3L in Lippe-Region nimmt die Bunte Schule in Lage-Müssen teil, die bereits als Naturpark-Schule zertifiziert ist.

 

Das Projekt wird gemeinsam mit fünf weiteren LEADER-Regionen in OWL durchgeführt.

(Bildnachweis: © F. Grawe/Naturpark )