LEADER Regionen 3L in Lippe und Nordlippe beim europäischen LEADER-Kongress in Brüssel vertreten

Im EU-Parlament in Brüssel trafen sich am 18. und 19. Dezember über 800 Vertreter und Vertreterinnen aus 36 EU-Mitgliedsstaaten und Beitrittsländern zum ersten europäischen LEADER-Kongress, um die Rolle der ländlichen Entwicklung und Regionen in der europäischen Politik zu erörtern.


Vetreterinnen und Vetreter der Lokalen Aktionsgruppen aus Deutschland; zweite und dritte von rechts Karen Baller und Susanne Weishaupt aus Lippe.

Foto : Anke Wehmeier (2023)

Im EU-Parlament in Brüssel trafen sich am 18. und 19. Dezember über 800 Vertreter und Vertreterinnen aus 36 EU-Mitgliedsstaaten und Beitrittsländern zum ersten europäischen LEADER-Kongress, um die Rolle der ländlichen Entwicklung und Regionen in der europäischen Politik zu erörtern. Aus dem Kreis Lippe waren die Regionalmanagerinnen Susanne Weishaupt für die LEADER-Region 3L in Lippe und Karen Baller für die LEADER-Region Nordlippe bei diesem Event vertreten.

 

Die EU unterstützt seit 1991 mit dem LEADER-Programm modellhaft innovative Projekte und Strategien zur Entwicklung des ländlichen Raumes in ausgewählten Regionen, dabei steht die Partizipation der lokalen Akteure durch den bottom-up Ansatz im Fokus.

 

Der erste Tag des Kongresses fand im Plenarsaal des europäischen Parlaments in Brüssel statt.

 

Die Bedeutung von LEADER wurde von Thibaut, Präsident des europäischen LEADER Vereins für Ländliche Entwicklung (ELARD), so auf den Punkt gebracht: „Oft bedauern wir, dass Menschen auf dem Land das Gefühl haben, von Europa entfernt zu sein. Deshalb müssen wir mit den Menschen auf dem Land über Europa sprechen und mit der Europäischen Union über die Ländlichkeit sprechen. LEADER ist eine der Antworten, um Europa näher an die Bürgerinnen und Bürger zu bringen.“

 

Abschließend wurde eine von ELARD vorgestellte Resolution im Halbrund des Europäischen Parlaments einstimmig angenommen. Diese Resolution basiert auf den folgenden Prinzipien: Stärkung der Rolle von LEADER in den europäischen Politiken, Entwicklung neuer finanzieller Ressourcen, Vereinfachung und Erleichterung des Zugangs zu Mitteln sowie Beginn der Arbeit an der Zukunft von LEADER.

 

Mit Blick auf die Europawahlen im Juni 2024 war der Kongress auch eine Gelegenheit, eine klare Botschaft sowohl an die Vertreter*innen ländlicher Gebiete als auch an die europäischen Institutionen zu senden.

Es ist entscheidend, dass Bürger*innen aller Generationen, wo immer sie sind, wirklich spüren, dass die Demokratie zu ihrem Vorteil funktioniert, dass demokratische Institutionen, die dazu dienen sollen, allen Bürger*innen zu dienen, niemanden zurücklassen, denn ländliche Gebiete sind für die Zukunft Europas von entscheidender Bedeutung. Ländliche Gebiete sind unerlässlich, um die demokratische Widerstandsfähigkeit in der gesamten Europäischen Union zu stärken. LEADER ist der lokale Kitt, der alle lokalen Akteure zusammenhält”, sagte Dubravka Šuica, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission.

 

Am zweiten Tag konnten die LEADER-Akteure an verschiedenen Workshops teilnehmen. Die Schwerpunkte der Workshops hätten nicht diverser sein können: sie erstreckten sich von der Budgetierung, über die Integration von ERASMUS+ in das Förderprogramm, Stärkung des Engagements von Jugendlichen bis hin zu den Themen Kooperationsbeispiele und Smart Villages.

 

„Dieses 2-tägige Event gab uns die Möglichkeit zum Austausch und zur Vernetzung mit anderen LAG-Mitgliedern, Politiker*innen und anderen Akteuren der ländlichen Entwicklung.  Es hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Wir konnten feststellen, dass wir in der gesamten Europäischen Union mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, insbesondere was die hohe Bürokratie des LEADER-Programmes betrifft“.

Beeindruckend war für die beiden Regionalmanagerinnen der riesige Beifall, den die EU-Abgeordneten für ihre Forderungen nach mehr Freiheit und weniger bürokratischer Kontrolle bei LEADER erhielten, denn dieses Förderprogramm zur Stärkung des ländlichen Raumes ist eine große Chance, mit Projekten die Menschen vor Ort von den Vorteilen der EU zu überzeugen.